6:1 Zündkerzen und Verdichtungsdruck

Zündkerzen herausschrauben und nachprüfen, ob diese verrusst oder abgebrannt sind,
Fernstarter anschliessen,
Verdichtungsdruckprobe durchführen.
Zündkerzen einbauen.

Fehler beheben

Verrusste Zündkerzen: Wärmeleitzahl prüfen. Kerzen reinigen oder auswechseln.
Abgebrannte Zündkerzen: Kerzen auswechseln. Niedriger Verdichtungsdruck: Ventilspiel messen. Erforderliche Massnahmen treffen.

6:2 Zündzeitpunkt und Verstellkurve

Stroboskop und Drehzahlmesser anschliessen.
Motor anlassen.
Zündzeitpunkt sowie Fliehkraft- und Unterdruckverstellung des Zündverteilers prüfen, Die Verstellkurve soll mit den technischen Daten im Werkstatt-Handbuch übereinstimmen.

Fehler beheben

Zündzeitpunkt richtig einstellen.
Zündverteiler überholen.

6:3 Kraftstoffleitungen

Bei laufendem Motor überprüfen, dass die Kraftstoffleitungen dicht halten.

Fehler beheben

Erforderliche Massnahmen zur Abdichtung treffen.

6:4 Motortemperatur

Motor auf Betriebstemperatur bringen. Darauf achten, dass der Motor normale Betriebstemperatur erreicht. Motor abstellen. Die Zündung soll eingeschaltet bleiben.

Fehler beheben

Thermostat ausbauen und dessen Öffnungstemperaturen überprüfen.
Defekten Thermostaten auswechseln.

Prüfung des Temperaturfühlers für Kühlflüssigkeit hinsichtlich Isolierung und Widerstand

Widerstand im Temperaturfühler für Ansaugluft

Widerstand im Temperaturfühler für Kühlflüssigkeit

6:5 Temperaturfühler

Leitungsstecker von Temperaturfühlern für Kühlflüssigkeit und Ansaugluft abziehen.
Widerstand der Temperaturfühler mit einem Ohmmeter messen. Nachprüfen, dass kein Wackelkontakt besteht.
Der Widerstand der Temperaturfühler bei abweichenden Temperaturen geht aus den Diagrammen hervor.
Bei +20 °C soll der Widerstand betragen (siehe Diagramm für den betreffenden Temperaturfühler):

  • Temperaturfühler für Ansaugluft: 260-340 Ohm
  • Temperaturfühler für Kühlflüssigkeit: 2.100-3.100 Ohm

Der Widerstand, gemessen zwischen einem Kontaktstift am Temperaturfühler und Masse soll den Wert ∞ ergeben.
Leitungsstecker wieder an den Temperaturfühlern anschliessen.

Fehler beheben

Defekte Temperaturfühler auswechseln.

6:6 Kraftstoff-Förderdruck und Einspritzventile

Manometer anschliessen,
Motor anlassen und den Kraftstoff -Förderdruck auf 2,1 bar (B 30: 2,2 bar) einstellen.
Motor abstellen. Die Zündung soll ausgeschaltet bleiben.
Elektrische Leitungen von der Anlasserklemme 50 abklemmen. Der Fernstarter soll an den abgeklemmten Leitungen angeschlossen bleiben,
Einspritzventile (einschl, Verteilerrohr) vom Zylinderkopf und Kaltstartventil vom Sammelsaugrohr ausbauen.
Einspritzventile über einem Auffangbehälter anbringen, Fernstarter betätigen.
Die Einspritzventile dürfen höchstens 5 Tropfen/Minute auslecken. Das Kaltstartventil darf nicht lecken.
Sämtliche Einspritzventile wieder einbauen und deren Leitungsstecker fest andrücken.
Manometer abhängen.

BEI EINEM FEHLERNACHWEIS

Kraftstoff-Förderdruck über 2,1 bar (B 30: 2,2 bar):
Nachprüfen, ob die Rückleitung zum Kraftstoffbehälter verstopft ist.
Bei offener Leitung, Druckregler auswechseln. Kraftstoff -Förderdruck unter 2,1 bar (B 30: 2,2 bar):
Kraftstoffrückleitung mit einer Abklemmzange 999 2901 abklemmen.
Fernstarter betätigen.
Steigt der Druck jetzt auf ca. 4,5 bar an, dann ist der Druckregler defekt und auszuwechseln.
Steigt der Druck nicht auf ca. 4,5 bar an, dann ist die Pumpe defekt und auszuwechseln.
Abklemmzange entfernen.
Einspritzventile lecken (mehr als 5 Tropfen/Minute): Leckende Einspritzventile sind defekt — auswechseln.
Kaltstartventil:
Kaltstartventil leckt: Ventil defekt — auswechseln.
Kaltstartventil spritzt ab: Leitungsstecker vom Kaltstartventil abziehen und Fernstarter betätigen,
Kaltstartventil spritzt weiterhin ab: Ventil defekt — auswechseln.
Kaltstartventil unterbricht Abspritzung: Thermozeitschalter defekt — auswechseln (betr. Modelljahre ab 1972).
Steuergerät defekt — auswechseln (betr. Baujahre bis 1971).

6:7 Luftfilter

Durchlässigkeit des Luftfilters prüfen (Wechselabstände: alle 40.000 km).

Fehler beheben

Filter auswechseln.

6:8 Druckfühler

Hoher Kraftstoffverbrauch kann darauf beruhen, dass der Anker im Druckfühler klemmt.
Vorhandenen Druckfühler ausbauen und vergleichsweise einen neuen (einwandfreien Druckfühler) probefahren,
Wenn der Kraftstoffverbrauch abnimmt, ist der ursprüngliche Druckfühler defekt.

Fehler beheben

Defekten Druckfühler auswechseln.

6:9 Nockenwelle

Ventildeckel abnehmen.
Anliegefläche des Ventildeckels am Zylinderkopf reinigen.
Motor umdrehen, bis das Einlassventil für Zylinder Nr. 1 offen und das Auslassventil geschlossen ist.
Beim Zylinder Nr. 1 mit einer Schublehre den Abstand vom Ventilfederteller zur Auflagefläche des Ventildeckels am Zylinderkopf messen, und zwar für Einlass- und Auslassventil. Messwerte notieren.
Motor weiterdrehen, bis das Auslassventil offen und das Einlassventil geschlossen ist.
Für beide Ventile erneut den Abstand vom Ventilfederteller zur Auflagefläche des Ventildeckels am Zylinderkopf messen. Messwerte notieren.
Hubhöhe der Ventile berechnen. Dazu den Messwert des offenen Ventils von dem des geschlossenen Ventils subtrahieren.
Entsprechende Messung und Berechnung für die Ventile der übrigen Motorzylinder durchführen.

Der Unterschied zwischen Höchstmass und Mindestmass darf nicht mehr als 0,7 mm betragen.

6:10 Steuergerät

Falls der Kraftstoffverbrauch immer noch zu hoch ist, neues Steuergerät ausprobieren.