Die meisten Fahrzeuge der Baureihe Volvo P1800 wurden ab Werk mit einem Ölkühler ausgerüstet. Der Ölkühler ist als Öl-Wasser-Wärmetauscher zwischen dem Motorblock und dem Ölfilter angeflanscht und mit dem Kühlmittelkreislauf durch ein Zulauf- und ein Ablaufrohr verbunden.

Im Modell 1800E mit dem Motor B 20 E wurde in den Modelljahren 1970 und 1971 kein Ölkühler serienmässig eingebaut. Die Förderleistung der Ölpumpe wurde verbessert und die nun auf dem Markt erhältlichen Motoröle waren beständiger gegen höhere Temperaturen, das Öl musste nicht zusätzlich gekühlt werden.Doch als in den Modelljahren 1972 und 1973 ein Motor mit mehr Leistung verbaut wurde (124 DIN PS/135 PS SAE), wurde der Ölkühler wieder eingeführt.

Es wird dringend empfohlen einen luftgekühlten Ölkühler nachzurüsten. Bei zu hoher Öltemperatur leidet die Qualität des Öls. Die ideale Öltemperatur beträgt 90-110 °C.

Das Öl von Fahrzeugen mit dem anfälligen Öl-Wasser-Wärmetauscher sollte regelmässig kontrolliert werden. Stellt man dabei eine Öl-Wasser-Emulsion fest, dann muss gehandelt werden.

Der leistungsschwächere Motor B 20 F wurde nur auf den Märkten der EWG mit einem Ölkühler ausgeliefert

Motor - Modelljahr Ausrüstung ET Nr.
B 18 B bis1968 Serie 418490
B 20 B 1969 Serie 460233 Ausführung 1
462663 Ausführung 2, auch Ersatz für 460233
B 20 E 1970/1971 entfällt, da Öle mit verbesserter Qualität auf dem Markt sind und die neue Ölpumpe eine grösserer Leistung hat.
B 20 E 1972/1973 Serie - 124 DIN PS 462663
B 20 F 1972/1973 Serie in EWG Ländern 462663
B 30 E 1972/1973 Serie  
B 30 A, B 30 F 1972/1973 Serie in EWG Ländern 460233
462663

 

Im Volvo 1800 wurden zwei Ölkühler installiert, die sich durch ihre Bauform unterscheiden.

Ölkühler Motor B 18 B

Der Ölkühler ist zwischen dem Motorblock und dem Ölfilter angeflanscht. Er besteht aus einem inneren Teil für das Öl und einem Mantel durch den das Kühlmittel des Motors geleitet wird. Wenn das Öl auf dem Weg zum Filter den Kühler passiert, wird ein Teil der Wärme des Öles durch das Kühlmittel abgeleitet. Das Kühlmittel kann nicht auf dem kürzesten Weg vom Einlass (1) zum Auslass (6) strömen, sondern wird durch die Lamellen (5) im den Kühler geleitet. Wegen den Einprägungen (4) wird das Öl nach und nach durch sämtliche Lamellenpaare in das Filter gepresst.

v 24612

Ölkühler 418490
(1) Einlass Kühlmittel (2) Gehäuse (3) Einprägungen (4) Stop für Öl
(5) Stop für Kühlmittel (6) Auslass Kühlmittel (7) Ablasshahn für Kühlmittel
(8) Nut (9) Ölfilter (10) Gewinderohr

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Ölkühler Motor B 20 B, E und F

DerKühler besteht aus einem inneren Zellenblock für das Schmieröl und einem äusseren Kühlmantel. Durch den Kühlmantel strömt die Kühlflüssigkeit der Motorkühlanlage. Während das Schmieröl auf dem Weg zum Ölfilter durch den Ölkühler strömt, verliert es einen Teil seiner Eigenwärme an die Kühlflüssigkeit. Diese kann nicht auf kürzestem Weg vom Einlass (1) zum Auslass (3) strömen, sondern wird in der Richtung der blauen Pfeile durch zickzackförmig ausgelegte Kanäle um den Zellenblock des Ölkühlers herumgeführt. Eine Reihe von Gummidichtungen (4) im Kühlmantel steuern die Zirkulation der Kühlflüssigkeit im Ölkühler.

Die von der Kühlflüssigkeit gekühlten Rohrzellen sind jeweils durch ein Blech in zwei Kammern geteilt, die nur am Zellenanfang miteinander in Verbindung stehen. Das heisse Öl tritt in die dem Zylinderblock am nächsten gelegene Kammer ein (siehe die roten Pfeile) und wird dann an den Zellenwänden entlang in die äussere Kammer gedrückt, aus der es abgekühlt in das Ölfilter überströmt.

b20e oil cooler

(1) Zulauf der Kühlflüssigkeit (2) Zellenblock (3) Ablauf der Kühlflüssigkeit
(4) Gummidichtung (5) Ablassschraube für Kühlflüssigkeit

(1) Coolant inlet (2) Disks (3) Coolant outlet (4) Rubber seal (5) Coolant drain plug

Mit dem Ölkühler (#462633) wurden in den EWG-Ländern auch die Motoren B 20 F, B 30 A und B 30 F) in den Modelljahren 1972 und 1973 ausgerüstet [TP 10906/1].

b20 oil cooler p

Manche bezeichnen den Ölkühler auch als "Tellermine", da er eine vergleichbare Form hat.

Leider waren die Ölkühler nicht wie andere Fahrzeugkomponenten für eine lange Standzeit ausgelegt. Bereits nach einer Fahrleistung von 50.000 konnten die Lötnähte reissen und so das System undicht werden. Spätestens nach 100.000 km mussten die Ölkühler ausgetauscht werden. Eine Reparatur war in der Regel nicht möglich ist, da dazu ein besonderes Lötverfahren unter Vakuum erforderlich ist.